Der etwas andere DRA IV Lehrgang

Ein Bericht von Sara

Wenn ein Reitverein die Prüfung zum kleinen Reitabzeichen plant anzubieten, DRA IVso ist das normalerweise ein recht einfaches Unterfangen: Man nehme einen Trainer, ein paar gut ausgebildete Pferde, ein paar Schüler die gerade Ferien haben und reserviere sich die Hallenzeit zum Trainieren.

Bei uns auf dem DALARNA Kattendorfer Reiterhof e.V. war das Unternehmen etwas komplizierter: Nur die Trainierin war in Juliane Denman einfach zu rekrutieren. Als Pferde nahmen wir u.a. einen Tinker, einen Friesen, einen stämmigen Haflinger und ein Pony mit Prüfungsangst. Die Reiter waren (mit einer Ausnahme) keine Schüler mehr, sondern mussten eine Woche von ihrer Arbeit ruhen um am Lehrgang teilnehmen zu können, und die Hauskoppel für die Springprüfung, präsentierte sich uns im April noch als Matschacker. Obwohl unsere Halle zu klein für eine Prüfung ist, konnten wir auch für dieses Problem noch eine Lösung finden und bekamen die großzügige Erlaubnis, die Halle der Familie Schwiebert in Kattendorf für das Springtraining und die Prüfung zu benutzen. An dieser Stelle noch ein mal ein ganz herzlicher Dank an Herrn und Frau Schwiebert!

DRA IVDer Lehrgang verlief sehr harmonisch; Alle Reiter und Pferde hatten großen Spaß an den Trainingseinheiten. In Gruppen von jeweils 2 Reitern legten wir die Dressurprüfung ab, die in der 20x60m Halle der Schwieberts wesentlich länger dauerte, als in unserer kleinen Halle im Heimatstall. Zum ersten Mal in ihrem Leben sahen die Pferde und Ponies sich mit ihrem eigenen Spiegelbild konfrontiert und wussten gar nicht so recht wie ihnen geschah, als sie sich in den zahlreichen Spiegeln der Luxus-Halle erblickten.

Am aufgeregtesten waren wir alle vor der Springprüfung. Denn haben Sie schon einmal versucht, innerhalb einer Woche so stämmige Reitschulpferde, wie wir sie haben, für eine Springprüfung fit zu bekommen? Es war ein ständiger Balanceakt zwischen dem ausreichendem Training für die Reiterinnen und dem Pferd und einer vermeintlichen Versäuerung der wertvollen Muskulatur, die zu Trainingsproblemen am nächsten Tag führen würde. Verstehen Sie mich nicht falsch: Unsere Pferde haben normalerweise keine rundweg schlechte Kondition, aber ein langer Winter mit eingeschränkten Möglichkeiten und das damit einhergehenden mangelnde Springtraining, machten uns zu schaffen. Dank des guten Trainingsplans von Juliane war es uns schlussendlich aber doch möglich die Pferde auf die Springprüfung gut vorzubereiten. Die Prüfung meisterten wir mit Bravour und ohne eine einzige Verweigerung, wozu die vielen ermutigenden Ausrufe der Reiterinnen im Parcours wie „Komm, komm, komm!“, „Du schaffst das!“ oder „Jetzt: Hopp!“ sicherlich beitrugen.

Ziemlich erleichtert ritten wir nach dem praktischen Teil unsere Pferde zurück in den Heimatstall, wo sie mit großem Lob und Danksagungen überschüttet, und von unseren fleißigen Helfern versorgt wurden.DRA IV

Die anschließende Theorieprüfung war nun nur noch eine Kleinigkeit. Obwohl wir alle im Vorfeld recht nervös waren, schöpften wir Kraft aus der unsagbar wichtigen Stärke eines guten Teams, wie wir es sind. Und zusammen beklommen wir auch den letzten Gipfel des Berges, auf dem nach der Verabschiedung der Richter auch der eine oder andere Sektkorken in die Wolken flog. Denn schließlich sind wir (fast) alle keine Schüler mehr, sondern nur ein paar Nachzügler, die sich gerne der Herausforderung der FN für das Deutsche Reitabzeichen IV gestellt haben.

Einige Fotos haben wir hier hochgeladen.

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