Therapeutisches Reiten/ Tiergestützte Arbeit mit dem Pferd

Wirkungsweisen und Eignung 

 Seit 1994 setzen wir beim DALARNA aus Überzeugung und mit Leidenschaft Pferde und Ponys in unserer pädagogischen, inklusiven und therapeutischen Arbeit ein.  

Therapierelevante Eigenschaften und Besonderheiten des Pferdes  

Das Pferd kann beim Menschen emotionale, soziale, sensorische, motorische, kognitive und psychische Bereiche ansprechen.  

  • Das Pferd wirkt auf den Menschen durch seine physische Erscheinung  
  • Es begegnet uns als sehr soziales, zugewandtes, kooperatives, integratives Wesen  
  • Es hat ein hochsensibles Wahrnehmungssystem 
  • Es spiegelt Gefühle, Stimmungen, Verhalten des Menschen 
  • Es kommuniziert mit uns auf vielfältigen Ebenen und reagiert direkt und wertfrei auf uns 
  • Es kann uns tragen und von uns bewegt werden  
  • Es kann aktive und passive Bewegungen in uns auslösen 
  • Es kann alle unsere Wahrnehmungsbereiche und deren Zusammenarbeit ansprechen  
  • Es hat einen hohen Aufforderungscharakter und bietet viel Projektionsfläche  
  • Es fordert unsere Präsenz und Achtsamkeit 
  • Es bietet eine Vielzahl an Tätigkeitsbereichen, die mit ihm im direkten oder indirekten Zusammenhang stehen 

Es gibt wohl kein anderes Tier, dass so allumfassend therapeutisch und pädagogisch eingesetzt werden kann. 

 Einzelne Wirkungsebenen näher betrachtet: 

Pädagogische Ebene 

Im Umgang mit dem Pferd und beim Reiten bieten sich unzählige Tätigkeiten und Aktionen, die nicht erst künstlich als therapeutisches oder pädagogisches Setting produziert werden müssen, sondern einfach notwendig in einem natürlichen Ablauf eingebunden sind und gezielt genutzt werden können. So gelingt Förderung ohne Übungscharakter. Die Motivation, Mitarbeit und Anstrengungsbereitschaft werden intrinsisch – aus sich selbst heraus – gebildet. Darüber hinaus bietet der Umgang mit dem Pferd und das Reiten unzählige Möglichkeiten zur spezifischen Förderung mit Hilfe verschiedenster Übungen, Techniken, Materialien, Aufgaben, Settings und anderem mehr. 

Psycho – Soziale Ebene 

Das Pferd ist als Herden- und Fluchttier überaus feinsinnig und nimmt kleinste Nuancen in unserer Stimmung, unserer Psychomotorik, unserem Verhalten wahr. Es spiegelt uns dies als soziales Wesen und konfrontiert uns damit. Das Pferd interagiert immer mit uns und lässt sich auf Veränderungen wertfrei ein. Der Umgang mit dem Pferd bietet viele Möglichkeiten des Erlebens und des Reflektierens des eigenen Verhaltens, der eigenen Bilder, der eigenen Interpretationen und der eigenen Wirkung. Es bietet immer wieder neu, vorurteilsfrei und wertfrei Raum, um sich neu auszuprobieren und zu entwickeln.  

Der Umgang mit Regeln, Grenzen und klaren Abläufen ist im Umgang mit dem Pferd ganz natürlich notwendig, die Regeln sind nachvollziehbar und sinnvoll. 

Motorik und Sensorische Integration 

Beim Reiten im Schritt überträgt das Pferd auf den Rumpf des Reiters etwa 100 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute. Dies ist mit dem Bewegungsablauf eines erwachsenen Menschen beim Gehen nahezu identisch und so einmalig in der Nachempfindung und Wirkung. Es kann so nicht in einer anderen Weise hergestellt werden, z.B. durch Physiotherapeut.innen o.ä.. Der Bewegungsrhythmus beim Reiten hat eine tonusregulierende Wirkung, die stabilisierende, unwillkürliche Muskulatur wird angeregt (z.B. zur Rumpfaufrichtung), die Bewegungsmuskulatur entspannt. Es gibt unzählige mobilisierende und anbahnende Bewegungsanreize beim Reiten und im Umgang mit dem Pferd. 

Reiten hat einen positiven Einfluss auf die sensorische Integration. Das Zusammenwirken und gegenseitige Regulieren der Sinneswahrnehmungen (vestibulär, propriozeptiv, taktil, visuell und auditiv, olfaktorisch) ist beim Reiten allgegenwärtig und elementar. So wird die Wahrnehmungsverarbeitung gefördert. Die Sensorische Integration hat großen Einfluss darauf “wie wir uns fühlen”, auf unser Ich- und Umwelterleben und auf unser Verhalten.  

 Für wen ist das therapeutische Reiten / der therapeutische Umgang mit dem Pferd geeignet?  

Für Menschen jeden Alters, die gern mit Pferden sein, lernen und sich entwickeln wollen, mit motorischen, sensorischen, psychischen, emotionalen, geistigen, kognitiven, sozialen Schwierigkeiten unterschiedlichster Ausprägung (Ausnahmen siehe bitte Absatz „Kontraindikationen“). Wie zum Beispiel bei: 

  • Entwicklungsverzögerungen oder -störungen unterschiedlicher Art 
  • Lernbehinderungen, Lernstörungen, Lernverzögerungen 
  • Störung der kognitiven Funktionen wie Ausdauer, Konzentration, Aufmerksamkeitslenkung 
  • Verhaltensbesonderheiten / Verhaltensstörungen 
  • Schwierigkeiten in der Selbstregulation, Konfliktverhalten,  
  • Frustrationstoleranz, Impulskontrolle 
  • Schwierigkeiten im Sozialverhalten 
  • Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion 
  • Motivationsstörungen, Störung von Eigenantrieb 
  • Motorischen Schwierigkeiten, Beeinträchtigungen, Störungen (z.B.  Lähmung, Spastik, Fehlfunktionen) 
  • Wahrnehmungsstörungen oder Wahrnehmungs-verarbeitungsstörungen oder Störungen der sensorischen Integration 
  • Koordinationsstörung / -schwierigkeiten 
  • Sensorische Schwierigkeiten / Störungen 
  • Störungen des Körperbildes 
  • Schwierigkeiten oder Störungen der visuellen oder auditiven Funktionen  
  • Störung der räumlichen Orientierung und eigenen Körperorientierung 
  • Störung der Handlungsfähigkeit / Praxie und / oder des Problemlöseverhaltens 
  • Störung der emotionalen Funktionen 
  • Störung der Willensfunktionen 
  • Störung oder Schwierigkeiten in der Grob- und Feinmotorik 
  • Störung der Körperhaltung 
  • Soziale Schwierigkeiten 
  • Soziale Unsicherheit, Soziale Ängste 
  • Angststörungen 
  • Depressive Erkrankungen (und weitere Schwierigkeiten in der Affektregulation) 

…und Weiteres mehr. 

 Nicht geeignete, kontraindikative Voraussetzungen klären wir ab. Wir führen ausführliche Rück- bzw. Absprachen mit behandelnden Fach-Ärzten unter Abwägung von Risiken in Relation zum erwarteten Behandlungserfolg.  

Bei Interessenten mit einem Körpergewicht ab 90 kg bieten wir vielfältige Maßnahmen an, jedoch können wir hier keine gerittenen Einheiten anbieten, aus Gründen der Gesunderhaltung unserer Pferde. 

 

Anfragen und Nachfragen 

Organisation therapeutische Einheiten: Wiebke Töpffer 

Per Mail: wiebke [(at)] kattendorfer-reiterhof.de – Fon: 0157 31841978 

Preise und Mitgliedschaft: Preise & Mitgliedschaft – DALARNA Kattendorfer Reiterhof (kattendorfer-reiterhof.de) 

Der DALARNA ist im Fachverband des DKThR (Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V.) organisiert. Das DKThR wurde 1970 gegründet und ist der älteste Verein dieser Art weltweit. Das DKThR verpflichtet sich in seinem Leitbild zu einer hohen Fachlichkeit, dem dauerhaften Austausch mit Wissenschaft und Forschung und bekennt sich zudem zur Inklusion, im Sinne eines Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung. 

Bei uns arbeiten MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Dies ermöglicht uns eine vielseitige Ausrichtung und einen interdisziplinären Austausch, zum Besten unserer Klienten. 

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Der DALARNA ist im Fachverband des DKThR (Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten e.V.) organisiert. Das DKThR wurde bereits 1970 gegründet und ist damit der älteste Verein dieser Art weltweit. Das DKThR verpflichtet sich in seinem Leitbild zu einer hohen Fachlichkeit, dem dauerhaften Austausch mit Wissenschaft und Forschung und bekennt sich zudem zur Inklusion, im Sinne eines Miteinanders von Menschen mit und ohne Behinderung.Grafik_Fachbereiche_Stand_2022_ohne_Überschrift

Unter dem Dach des DKThR werden vier Fachbereiche des Therapeutischen Reitens vereint, von denen wir den Bereich „Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd“ anbieten können:

Heilpädagogischerderung mit dem Pferd, durchgeführt von Pädagog.innen oder Psycholog.innen

(Der DALARNA bietet keine Hippotherapie an. Das Therapeutische Reiten der anderen Fachrichtungen wird in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Je nach Umstand kann aber eine Kostenübernahme durch andere Institutionen möglich sein.)

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