Vereinsgeschichte

Vor über 25 Jahren hatten Imme und Annelie den Wunsch einen Reiterhof zu gründen, in dem sie ihre eigenen Ideen verwirklichen konnten. Ihre Vision war es, jedem Kind die Möglichkeit zu bieten, das Reiten und den Umgang mit Pferden zu erlernen. Dazu wollten sie eine Kombination aus Reiten für Kinder und Jugendliche und Therapeutischem Reiten anbieten. Die Erfahrungen aus den aktiven Mitgliedschaften in anderen Reitvereinen und im pädagogischen Bereich bildeten eine ausgezeichnete Grundlage und flossen in die Arbeit mit ein.

DALARNA - Aquarell von Göta

Bei der Sichtung geeigneter Pachtgrundstücke stießen sie 1994 auf einen kleinen Hof in Kattendorf. Der Eigentümer, Das Rauhe Haus, betrieb dort unter eigener Leitung einen kleinen Reitbetrieb für Kinder aus der Umgebung. Sie nahmen mit dem Rauhen Haus Kontakt auf und legten ihr Konzept vor – und hatten Glück. Das Rauhe Haus suchte nach einem Pächter für den Hof, der den Reitbetrieb weiterführen und ausbauen wollte. Und das Konzept entsprach genau dem, wonach gesucht worden war: Bei der Auswahl des Pächters wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass konzeptionell die Integration von Reitschülern aus dem Bereich des Therapeutischen Reitens in den Reitverein berücksichtigt wurde.

Sanfte schwedische Täler, Menschen mit einem besonderen Bezug zu Pferden und Natur. Der Name, „Dalarna“, dieser schönen Region in Schweden schien den Gründungsmitgliedern des Vereins ein guter Name für den kleinen Verein am Fuße des Kattenberges zu sein. Hier sollten große und kleine Menschen Zugang zu großen und kleinen Pferden finden, und jeder bemühte sich darum, dass alle gemeinsam und voneinander lernen.

Das erste Jahr war neben dem Reitbetrieb vor allem durch Aus- und Umbaumaßnahmen geprägt. Da es noch keine Reithalle gab, wurde eine kleine Reithalle von 15x20m gebaut, für die bereits eine Baugenehmigung vorlag. Ein Aufenthaltsraum und sanitäre Anlagen wurden an den Stall angebaut und der Stall selbst umgebaut, damit eine artgerechte Haltung der Pferde gewährleistet werden konnte. Die Mittel für den Rohbau der kleinen Halle und der notwendigen Anbauten stellte Das Rauhe Haus zur Verfügung. Der Ausbau der Räumlichkeiten mit Heizungsanlage, Fliesen und Einrichtung sowie die Umbauten im Stall, inklusive einer Treppe zum Dachboden, wurden eigenfinanziert und entweder selbst oder durch ehrenamtliche Helfer durchgeführt.
Obwohl das erste Jahr immens arbeitsintensiv und der Reitbetrieb nur eingeschränkt möglich war, stieg die Mitgliederzahl schnell an. Im zweiten Jahr hatte DALARNA bereits ca. 60 Kinder, die regelmäßig zum Reitunterricht kamen. Etwa 50% von ihnen kamen aus dem nahegelegenen Kaltenkirchen, die anderen 50% aus dem näheren und weiteren Umland, bis nach Hamburg. Durch Mundpropaganda sprach sich insbesondere über die Schulen schnell herum, dass in Kattendorf ein Reitverein gegründet worden war. Damals einer der wenigen in der Gegend. Die pädagogische Ausrichtung des Vereins trug nicht nur dazu bei, dass die Kinder sich hier sehr wohl fühlten. Auch die Eltern fühlten sich angesprochen durch den freundlichen und wertschätzenden Umgang miteinander und mit den Pferden, der von Anfang an mit DALARNA verbunden wurde und bis heute viele Kinder und Jugendliche mit geprägt hat.

2015Seit über 25 Jahren ist das Konzept erfolgreich und inzwischen über das ursprüngliche Ziel, die Integration aller Reitschüler in den Reitverein zu fördern, hinausgewachsen. DALARNA ist heute ein Reitverein, in dem ganz selbstverständlich kleine und große Menschen mit und ohne Handicap neben- und miteinander reiten und umgehen. Es hat eine Verzahnung in vielen Bereichen des Reitbetriebs stattgefunden. Pädagogische Ausrichtung und Therapeutisches Reiten haben sich wechselseitig geprägt. Durch die langjährigen Erfahrungen mit den Klienten entwickelte sich bei den Reitlehrern zudem ein aufmerksamer Blick dafür, die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler in den Reitgruppen zu erkennen und jeden einzelnen entsprechend fördern zu können. Wo es möglich und sinnvoll ist, werden die Klienten des Therapeutischen Reitens in die Reitgruppen integriert. Und auf Veranstaltungen, in den Ferien aber auch in dem alltäglichen Zusammentreffen auf dem Hof ist es weitgehend zur Normalität geworden, dass Menschen mit und ohne körperliche oder geistige Einschränkungen aufeinander treffen. Dies ist nicht nur gelebte Integration, sondern z.T. schon vollzogene Inklusion – da, wo es möglich ist. Der Kontakt von Reitschülern und Klienten in diesem natürlichen Umfeld führt dazu, dass Berührungsängste abgebaut werden.
In diese Verzahnung werden ebenso die Therapiepferde mit einbezogen, indem sie nicht allein entsprechend ihrer besonderen Ausbildung, sondern in regelmäßigen Abständen auch in den wöchentlichen Reitgruppen, eingesetzt werden. Dadurch werden ihr ausgeglichenes Temperament und ihre körperliche Gesundheit gefördert.

Inzwischen, im Jahr 2020, sind nicht nur die Mitgliederzahlen auf über 250 gestiegen, auch die Reithalle konnte auf ein Standardmaß von 20x40m erweitert werden. Weitere kleine Umbauten wurden den gewachsenen Vereinsbedürfnissen angepasst, immer mehr Vierbeiner haben den Weg nach Kattendorf gefunden und werden von ganz vielen engangierten haupt- und ehrenamtlichen Zweibeinern umsorgt.

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